Daß Konzerne ein dringendes Bedürfnis haben, die von ihren PR-Abteilungen mühevoll ausgeklügelte Weltsicht zu monopolisieren, ist hinreichend bekannt. Daraus folgt das zwiespältige Verhältnis, das sie zum Internetz haben: Zum einen kann man da ganz toll, interaktive Hochglanz-Werbeprospekte mit machen, zum anderen benutzen aber auch irgendwelche Habenichtse das Netz dazu, eine von der PR-Abteilung abweichende Sicht zu verbreiten. Und das unvorstellbare ist, daß sie damit unter Umständen sogar mehr
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erzielen, als die Konzerne mit ihren millionenschweren Werbeetats. "Firmenkritische Webseiten sind die Seuche des 21. Jahrhunderts".
Aktuelles Beispiel dazu ist die Firma, die sich so weltoffen geben möchte und immer noch im Kern die "Deutsche Luft Hansa" zu sein scheint, die auf eine wesentlich längere Geschichte als unsere Verfassung zurückblickt. Da ist es natürlich schwierig, sich an so neumodisches Zeug, wie Freiheit der Kunst oder freie Meinungsäußerung zu gewöhnen. Klar, daß man da als Konzernlenker nicht hinnehmen kann, wenn sich eine Kunstausstellung kritisch mit der eigenen Verwicklung in die deutsche Abschiebepraxis auseinandersetzt und mit bizarrer Wortwahl das "Menschenverachtende Vorgehen" der Abschiebungsgegner anprangert und eine Unterwerfung von diesen fordert. Das ganze scheint nicht nur ein Zeichen für Realitätsverlust bei der Kranichlinie zu sein, sondern sich auch zu einem Marketing-Desaster auszuweiten. Zur Unterstützung der betroffenen Künstler, haben wir Die Kunstausstellung gespiegelt. Warme Worte und weitere Informationen gibts bei KMii Köln.